Zum Weltnichtrauchertag am 31. Mai nimmt Catherina Pieroth die Tabakwerbung in den Blick. Was läuft aktuell schief und wo müssen wir hin?
„Deutschland ist das letzte EU-Land, in dem Tabakwerbung auf Plakatwänden und Litfaßsäulen noch erlaubt ist – das ist ein Skandal. Zum einen, dass sich Deutschland nicht an EU-Beschlüsse und Empfehlungen hält und zum anderen, dass insbesondere der Schutz von Kindern und Jugendlichen in der aktuellen Bundestagsregierung offenbar nicht ausreichend Priorität genießt.
Denn insbesondere die Union hat ein Werbeverbot in den letzten Jahren mehrfach verhindert. Das ist auch kein Wundern, wenn man bedenkt, dass die Union – aber auch FDP und SPD – großzügig von der Tabakindustrie gesponsort werden.
Mir ist wichtig zu betonen, dass ein Verbot von Tabakwerbung, nicht mit Bevormundung gleichzusetzen ist. Es geht hier darum, insbesondere Schüler*innen und Jugendliche zu schützen. Studien belegen, dass Tabakwerbung das Risiko, mit dem Rauchen anzufangen, verdoppelt. Diese wissenschaftlichen Erkenntnisse müssen wir ernst nehmen – wir können das nicht ignorieren. In unserem Grünen Wahlprogramm haben wir für Berlin ganz klar festgeschrieben, dass wir die Bezirke stärker darin unterstützen wollen, Tabak- und Alkoholwerbung auf bezirkseigenen Flächen zu verbieten. Die machen allerdings nur einen kleinen Teil der Gesamtflächen aus. Im Koalitionsvertrag haben wir daher festgeschrieben, dass sich das Land Berlin im Bundesrat dafür einsetzt, ein Verbot von öffentlicher Werbung für Tabak und Alkohol zu erwirken. Das sind in jedem Fall gute und wichtige Schritte in Richtung Jugendschutz!“