Am 10. September erinnert der Weltsuizidpräventionstag an die Menschen, die sich das Leben nehmen. Die Zahl der Suizidtode in Deutschland liegt jährlich bei etwa 9.000 Menschen, weltweit sind es 800.000. Dennoch wird das Thema Suizid nach wie vor tabuisiert.
Schweigen erschwert Prävention
Dass über Suizidalität oft geschwiegen wird, erschwert Fortschritte bei der Prävention und der Aufklärung von Betroffenen und Angehörigen. Menschen mit Selbsttötungsabsichten sind meist nicht in der Lage, sich aktiv Unterstützung und Hilfe zu suchen. Auch Angehörige und Freund*innen wissen oftmals nicht, an wen sie sich wenden und wie sie den Betroffenen helfen können. Angebote, die Betroffene und Angehörige unterstützen gibt es zwar, sie reichen aber bei weitem nicht aus, um den Bedarf zu decken. Dazu kommt, dass die Angebote oft nicht niedrigschwellig genug sind, insbesondere außerhalb größerer Zentren wie Berlin. Catherina Pieroth setzt sich in diesem Zusammenhang seit Jahren zum Beispiel für den Berliner Krisendienst und die Caritas ein. Diese haben unter anderem spezielle Angebote für Suizidgefährdete und ihre Angehörigen
„Die Arbeit, die die Menschen bei diesen Hilfseinrichtungen leisten, beeindruckt mich tief. Im Gespräch wird immer wieder deutlich, dass die Hilfe dringend benötigt wird, aber eben leider auch, dass die Nachfrage das Angebot weit übersteigt.“, so Pieroth.
Suizidalität ist ein Thema, das wir als Gesellschaft nicht weiter tabuisieren dürfen. Es braucht ein öffentliches Bewusstsein, damit Hilfsangebote in Krisen auch angenommen werden können. Wir müssen dafür Sorge tragen, dass Betroffene Zugang zu öffentlichen Angeboten für die Prävention und Aufklärung von Suiziden erhalten.
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