Legal? Illegal? Entscheidend ist, WIE Drogen konsumiert werden: moderat, selbstbestimmt und aufgeklärt oder riskant und in kriminalisierten, ungeschützten Räumen.
Menschen konsumieren Drogen. Ob sie nun verboten sind oder nicht. Doch der Konsum ist nicht unproblematisch: Bis zu 350.000 Menschen sind in Deutschland von Cannabis abhängig, mehr als 10.000.000 nehmen so viel Alkohol zu sich, dass sie ihre Gesundheit massiv aufs Spiel setzen; von Nikotin ganz zu schweigen.
Wie geht die Politik damit um?
Ihre Antwort lautet bislang noch: Repression – zumindest bei einer der drei genannten psychoaktiven Substanzen. Doch mit welchem Ergebnis? Tatsächlich drängt das Verbot von Cannabis den Konsum in unkontrollierte Räume – zum Nutzen der organisierten Kriminalität und zum Nachteil von Konsument*innen. Auch Polizei und Strafverfolgungsbehörden leiden unter diesem Politikansatz: Jährlich sind es rund 100.000 Verfahren, die Kräfte der Beamt*innen binden, ohne dass nachweislich auch nur ein Gramm weniger geraucht würde. Grüne Drogenpolitik geht einen anderen Weg. Sie macht Schluss mit der willkürlichen Kriminalisierung einzelner Substanzen.
„Missbräuchlichem Konsum vorzubeugen, der die Gesundheit gefährdet, das ist Prävention! Ich setze auf Aufklärung. Wer gut informiert ist, kann Risiken besser einschätzen und kompetent über den eigenen Konsum entscheiden.“
Catherina Pieroth MdA
Und tatsächlich haben ja die meisten Konsument*innen – ob nun von Alkohol oder von Cannabis – keine Probleme im Umgang mit diesen Substanzen! Deswegen von Verharmlosung zu reden, ist unlauter.
Modellprojekt für Cannabis in Berlin
Es ist aber Unsinn, Erwachsenen Substanzen zu verbieten, die nachweislich weniger gefährlich sind als solche, die erlaubt sind. Eben weil das Cannabis-Verbot nicht nur den Konsum nicht verringert, sondern ihn gefährlicher macht als nötig, weil es der organisierten Kriminalität in die Hände spielt und staatliche Kräfte bindet, wollen wir es langfristig abschaffen.
Ein erster Schritt dahin ist eine kontrollierte Abgabe von Cannanbis an Erwachsene (!). Ein solches Modellprojekt stünde Berlin gut an und wird längst in sogenannten konservativen Kreisen unterstützt: So fordert auch der Vorsitzende des Bundestagsgesundheitsausschusses, Erwin Rüddel von der CDU, ein solches Projekt. Ein Cannabismodellprojekt
- verhindert den Konsum gepanschter Ware,
- trägt dazu bei, den Schwarzmarkt auszutrocknen und organisierter Kriminalität eine Geschäftsgrundlage zu entziehen und
- gibt die Möglichkeit, erwachsene Konsumierende gezielt über Risiken ihres Konsums aufzuklären und auf Beratungs- und Hilfsangebote hinzuweisen.