Die Vorsorgeuntersuchungen U10, U11 und J2 werden von Kinder- und Jugendärzt*innen als Zusatzleistung zu den Früherkennungsuntersuchungen empfohlen und mehrheitlich übernommen. Trotzdem ist eine Aufnahme in den Katalog der Pflichtleistung sinnvoll, um die flächendeckende Versorgung aller Kinder zu gewährleisten. Gesundheitsförderung und Präventivmaßnahmen müssen jedoch auch in der Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen ankommen und dort ansetzen: z.B. in Kitas und Schulen. Das bereits bestehende Berliner Landesprogramm Integrierte Versorgung schafft bedarfsorientierte und wohnortnahe Angebote und entlastet außerdem Kinder-und Jugendärzt*innen. Psychische Gesundheit, Ernährung oder auch familiäre Unterstützung werden mit Vorsorgeuntersuchungen verbunden. Patient*innen finden hier Sozialarbeitende, Ärzt*innen, Sprachmittlung und fachspezifische Beratung-und Therapiesangebote – alles unter einem Dach – vor. So kann in vielen Fällen Krankheiten vorgebeugt werden, bevor sie überhaupt entstehen. Was fehlt, ist die weitere Umsetzung des Programms. Der Öffentliche Gesundheitsdienst spielt bei Prävention eine entscheidende Brücken-Rolle und benötigt endlich mehr Ressourcen, um dieser gerecht werden zu können. Wir fordern eine finanzielle Unterstützung der sozialen Gesundheitsversorgung und innovative Programme auf lokaler Ebene.
Catherina Pieroths Rede ab Minute 05:20
Hier finden Sie die Rede als PDF zum Nachlesen