Interdisziplinäre Ambulanzen für Long/Post-COVID/Post-Vac-Patientinnen sind großartig, aber sind sie für Berlin auch finanziell und personell machbar? Welche Strategie ist sinnvoll und was können wir uns als Land leisten? Berlin hat bereits zwei vorhandene Ambulanzen an der Charité sowie am St. Hewdig-Krankenhaus, die wichtige Pionierarbeit leisten. Vorhandene Strukturen sollten unterstützt, ausfinanziert und personell solide ausgestattet werden, bevor neue Doppelstrukturen über den Landeshaushalt herbei gewünscht werden, für die weder das Personal, noch das nötige Geld vorhanden ist. So kann die Schaffung von Spezialambulanzen für Long/Post-COVID/Post-Vac-Patientinnen nur ein Teil der Versorgungsstrategie sein: Oberstes Ziel muss es sein, möglichst viele Patientinnen im Rahmen der Regelversorgung abzudecken. Hausärztinnen sind die erste Anlaufstelle für Betroffene. Im Landeshaushalt sollte es in der Behandlung von Long-Covid Patienntinnen deshalb prioritär um die Vernetzung und Weiterbildung der niedergelassenen Ärztinnen gehen und die Charité in ihrer Forschungsarbeit unterstützt werden.