Seit 1969 ist die Kontakt- und Beratungsstelle (KBS) von Pinel am S-Bahnhof Schöneberg ein Herzstück der psychosozialen Versorgung in Schöneberg. Hier finden Menschen mit psychischen Erkrankungen nicht nur Beratung, sondern auch Teilhabe und Begegnung: im Café Pinelli, in der inklusiven Wäscherei „Mangelware“, beim Fahrrad-Service. Hier wird gelebt, was Gemeindepsychiatrie bedeutet – mitten im Kiez, ohne Schwellenangst, immer ansprechbar.
Die Kontakt- und Beratungsstelle ist Teil des Psychiatrieentwicklungsprogramms (PEP) – dem Landesprogramm für gemeindenahe psychiatrische Versorgung. PEP-Mittel finanzieren Angebote, die für viele Menschen lebenswichtig sind: Zuverdienst-Arbeitsplätze, Suchtberatung und den Berliner Krisendienst, der rund um die Uhr erreichbar ist, wenn die Situation kippt.
Jetzt droht der Kahlschlag: Im Landeshaushalt 2026/2027 sollen zwei Millionen Euro wegfallen – Geld, das die Bezirke bislang für diese Arbeit erhalten haben. In Schöneberg würde das das Aus für die Kontakt- und Beratungsstelle am S-Bahnhof Schöneberg bedeuten – und damit für das Café, die Wäscherei und andere Angebote, die den Ort zu einem wichtigen Treffpunkt für den Kiez machen. Auch bei der Alkohol- und Medikamentenberatung von FrauSuchtZukunft und dem Zuverdienst-Träger KommRum in Friedenau sollen Gelder gekürzt werden.
Diese Kürzungen wären ein Dammbruch für die psychosoziale Versorgung: Fachkräfte würden abwandern, Netzwerke zerfallen, Menschen in Krisen stünden ohne Hilfe da.
Wer hier spart, zahlt später doppelt – mit mehr Notfällen, Klinikaufenthalten und sozialer Isolation.
Als gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen setze ich mich dafür ein, dass die PEP-Mittel vollständig gesichert bleiben. Berlin darf nicht sparen, bis die Schwächsten durchs Raster fallen.
