Der Fachkräftemangel in Gesundheits- und Pflegeberufen ist hoch und die Lage verschärft sich weiter. Mit dem versprochenen Gesundheits- und Ausbildungscampus auf dem Weckebach-Gelände in Tempelhof-Schöneberg, sollte der drohenden Fachkräftenotlage entgegen gewirkt und eine sinnvolle Nutzung des Areals des ehemaligen Wenckebach-Klinikums gewährleistet werden. Rund 3600 Gesundheits- und Pflegekräfte hätten dort in den kommenden Jahren ausgebildet werden können und uns damit einer zukunftssicheren Versorgung der Bevölkerung näher gebracht.
Ein Gesundheitscampus ist bereits seit dem Jahr 2019 geplant, doch am bisher vorgesehenen Standort in Spandau an den Verhandlungen um das Grundstück gescheitert. Die Idee zur Nutzung des Wenckebach-Klinikums als Ausbildungszentrum unter der Planungshoheit des landeseigenen Klinikkonzerns Vivantes und der Universitätsklinik Charité galt bei allen Beteiligten, als eine sehr gute Lösung. Gleichwohl hat der Senat in seinem Entwurf für den Doppelhaushalt 2024/25 kein Geld für dieses wichtige Vorhaben eingeplant. Es wurden weder die benötigten Planungsmittel von 24 Millionen Euro bereitgestellt, noch die „Verpflichtungsermächtigungen“ von 116 Millionen Euro für den bis 2029 fertigzustellenden ersten Bauabschnitt abgesichert. Insgesamt rechnet Vivantes mit Kosten von rund 340 Millionen Euro. Ohne Landesmittel hat das Projekt keine Chance umgesetzt zu werden.
Catherina Pieroth: „Die rot-grün-rote Vorgängerkoalition war sich der Dringlichkeit einig, den Gesundheitscampus am Standort des ehemaligen Wenckebach-Klinikums zügig umzusetzen. Insofern wir nicht weiter mit Vollgas in eine Fachkräftenotlage im Gesundheits- und Pflegebereich rasen wollen. Vor diesem Hintergrund fordere ich insbesondere die SPD geführte Gesundheitsverwaltung auf, sich für die Finanzierung und schnelle Umsetzung des Ausbildungscampus einzusetzen. Zum Wohle der Stadt und der Anwohnenden vor Ort.“