Die unhaltbaren Zustände auf der Hauptstraße, wo auch BVG-Nutzerinnen und Nutzer trotz Busspuren regelmäßig im Stau stecken bleiben, verlangen nach einer verkehrspolitischen Neuorientierung. Die Verlagerung der Busspuren vom rechten auf den mittleren Fahrstreifen könnte den Stau-Stress zumindest für Busfahrerinnen und Busfahrer mindern. Dieses Fazit zog Christiane Heiß, Tempelhof-Schönebergs bündnisgrüne Stadträtin für Bürgerdienste, Ordnungsamt, Straßen- und Grünflächenamt, aus einer konzertierten Aktion von Ordnungsamt, Polizei und BVG. Bei dieser Aktion waren am Nachmittag des 13.12. zwischen Dominicusstraße und Kleistpark über hundert widerrechtlich auf den Busspuren abgestellte Fahrzeuge aufgeschrieben, etliche davon sogar umgesetzt worden.Die Kontrollen des Ordnungsamtes hatten in der Vergangenheit kaum nachhaltige Wirkung gezeigt. Zwar bemüht sich das Amt, mit seinen Streifen regelmäßig im Gebiet der Hauptstraße gegen das Falschparken vorzugehen, stößt aber immer wieder an die Kapazitätsgrenzen einer mangelnden Personalausstattung. Für einen effektiven Einsatz rund um die Hauptstraße wären nach Einschätzung der Ordnungskräfte mehrmals in der Woche vier Teams zu jeweils zwei Personen erforderlich. Diesen Personalaufwand kann die Behörde aber allenfalls bei Groß-Aktionen wie der vom 13. Dezember erbringen.Um dem Parken auf den Busspuren von vornherein vorzubeugen, sollte nach Auffassung von Stadträtin Heiß nach dem Vorbild des Kurfürstendamms auch auf der Hauptstraße die Busspur in beiden Fahrtrichtungen von der jeweils rechten in die Mittelspur verlegt werden. Für den PKW-Verkehr bliebe dann jeweils die linke Spur, während auf der rechten sogar zusätzliche Parkflächen entstehen könnten. In der Vergangenheit war ein solcher Vorschlag zwar von der Verkehrslenkung Berlin bereits abgelehnt worden, doch der Bezirk sollte diesen Vorschlag unbedingt weiterverfolgen. Heiß: „Der rot-rot-grüne Koalitionsvertrag sieht schließlich ausdrücklich vor, den Öffentlichen Personennahverkehr zu beschleunigen, ihm den Vorrang einzuräumen. In der Vereinbarung für die rot-grüne Zählgemeinschaft im Bezirk haben wir das ebenso festgehalten. Das heißt dann aber auch, dass wir Busspuren einen klaren Vorzug gegenüber dem PKW-Verkehr geben. Allein durch Kontrollen des Ordnungsamtes kann eine Beschleunigung der Buslinien an diesem Nadelöhr nicht gewährleistet werden.“