Der Mangel an bezahlbarem Wohnraum ist nicht das Einzige, was das Zusammenleben und das wirtschaftliche Wachstum in Tempelhof-Schöneberg behindert. Von meinen Unternehmensbesuchen weiß ich: Es fehlen auch bezahlbare Gewerbeflächen.
Da diese sich nicht beliebig vermehren lassen, müssen wir vorhandene Areale besser nutzen. Mit den Unternehmensnetzwerken Motzener Straße, Großbeerenstraße und dem Südkreuz e.V. machen wir gute Erfahrungen. Dort arbeiten die Unternehmen nicht nebeneinander her, sondern zusammen: Sei es, indem sie gemeinsames Marketing betreiben, Klimaschutzprojekte angehen. Sei es, indem sie Ausbildungsverbünde bilden, sich für Verkehrslösungen und Nachbarschaftshilfe stark machen. Sie sparen Platz und Ressourcen.
Doch nicht überall fügt sich das Gewerbe nahtlos in die Kieze ein. Der Gasometer ist ein wichtiger Standort für innovative Unternehmen, aber gleichzeitig macht der Investor „sein“ EUREF-Gelände für die Menschen der benachbarten ‚Roten Insel‘ zur „Sperrzone“. Bis heute schließt er einen Durchgang für den Fuß- und Radverkehr aus.
Doch es geht auch anders. Gleich „nebenan“ auf der ‚Schöneberger Linse‘ werden Wohnen, Gewerbe und Verkehr von Anfang an zusammen gedacht. Zukunftsorientierte Stadtentwicklungs- und Wirtschaftspolitik muss Initiativen fördern, die Wohnen und Arbeiten verbinden und vielfältige Mobilitätsangebote vorantreiben.
Artikel wurde veröffentlicht im Juni Stichel Kompakt für Schöneberg Nord von Bündnis 90/Die Grünen Tempelhof Schöneberg